2024-Auftakt geht in die Hose

Die Erste hat den Pflichtspiel-Start ins neue Jahr verpatzt: Trotz optischer Überlegenheit bestrafte die Reserve des FC 98 Hennigsdorf die Kremmener Fehler beim Nachholspiel des 14. Spieltags eiskalt, sodass am Ende eine vermeidbare Niederlage gegen einen nicht besseren Gegner feststand.

Zur ungewohnt frühen Stunde am Samstag Vormittag um 10:30 Uhr konnte Trainer Marco Meißner personell bis auf den Masters-Torschützenkönig Mark Eichblatt und den angeschlagenen Stammkeeper Mike Koger, der auf der Bank Platz nahm, aus dem Vollen schöpfen. Gleich zu Beginn waren seine Mannen auf dem Kunstrasen um Spielkontrolle bemüht, doch die aufmerksame, tief gestaffelte FC 98-Hintermannschaft eröffnete wenig Räume zum Durchkommen.

Leichte Ballverluste und Löcher im Mittelfeld machten ihnen stattdessen auch immer wieder Umschaltmomente möglich. Einen davon hätte der flinke Ben Werner bereits früh nutzen müssen, verzog allerdings freistehend nach einem Solo in den Strafraum deutlich (5.). Auch Kremmen verzeichnete eine frühe Chance zur Führung, als Tristan Kretschmer an der Mittellinie energisch den Ball gewann, von Patrick Breyer geschickt wurde und an der Fußabwehr von Hennigsdorfs Torwart Kevin Jäger scheiterte (8.).

Bei den Aktionen der Gäste wurde man das Gefühl nicht los, dass immer ein Mü Geradlinigkeit oder Genauigkeit bei der Anbahnung eines aussichtsreichen Angriffs fehlte. Oder die richtige Entscheidungsfindung. In Minute 20 verzettelte sich Robert Lemcke unter Bedrängnis in einem Dribbling statt den Ball zur Abwehrkette klatschen zu lassen. Der FCK musste daher ein Foul vor dem Sechzehner ziehen. Den anschließenden Freistoß verwandelte Klajdi Beqiri direkt.

Die Gäste waren in der Folge bemüht, den Rückstand wettzumachen, sammelten eine Reihe von Ecken und Abschlussversuchen, die aber allesamt geklärt oder geblockt wurden. Eine richtige Präsenz in der Box erreichte man nur in der 26. Minute, nachdem Breyer Niclas Köpke steil in die Gefahrenzone schickte, dieser aber aus spitzem Winkel Jäger nicht überwinden konnte. Bis zur Pause nutzten sich die Kremmener am Kontrahenten erfolglos ab. Max Rossow hatte nach Wiederanpfiff gleich die Möglichkeit, eine Balleroberung von Lukas Kraeft zu veredeln.

Aber statt den Ball flach von Strafraumgrenze einzuschieben, schoss er über das halbleere Tor (46.). Danach prüfte Köpke aus der zweiten Reihe Jäger, der den Versuch zur Ecke entschärfte (55.). So richtig gefährlich konnten sich der FCK für den Gegner im zweiten Durchgang aber nie aufbauen. Wirksame Lösungen zum Aufbrechen des Hennigsdorfer Abwehrriegels wurden nicht gefunden. Die Hausherren brauchten ihrerseits nur auf Schnitzer der Weißen warten.

In Minute 77 wurde Ben Werner lang geschickt und entkam Kremmens Abseitsfalle, weil er aus der eigenen Hälfte startete. FCK-Torhüter Dave Stettin verschätzte sich beim Rauslaufen und kam zu spät, weshalb Werner ihn abschüttelte und aus spitzem Winkel zum 2:0 traf. Auf der Gegenseite konnte Breyer zwar per schönem Halbvolley noch verkürzen (83.), aber der eingewechselte Sebastian Simon machte in der Nachspielzeit per Kopf den Deckel drauf, nachdem er im Luftzweikampf mit dem wieder unglücklich aussehenden Stettin Sieger blieb (90.+4).

FCK: Stettin – Matuschak, Wittenberg, Kretschmer, Reibold, Rossow, Lemcke, Kraeft, Prien (72. Kirstein), Köpke (79. Penther), Breyer