1:3 gegen TuS II: Einbruch nach der Pause

Am Tag des FCK-Sportlerballs feierten diesmal andere: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“ schallte es aus dem Tanzkreis des TuS 1896 Sachsenhausen II nach dem Abpfiff des Spitzenspiels in Kremmen. Die auswärtsstarken Gäste wurden mit einem 3:1-Sieg ihrem Ruf wieder gerecht. Die Kremmener bliesen nicht nur ob des Ergebnisses Trübsal.

Die beiden Top-Torjäger Patrick Breyer (holte sich die 5. Gelbe Karte ab) und Marc Kaiser (verletzte sich am Knie) sowie Kapitän Kevin Kevin Hergt (Gelb-Rote Karte) vergrößerten die Personalsorgen für die nächsten Spiele noch mehr. Ohnehin musste Coach Falk Franke schon das letzte Aufgebot gegen die Brandenburgliga-Reserve des TuS an den Start bringen. Dabei fiel mit Mark Lindemann (Arbeit) und Eric Moldenhauer (Gelbsperre) u.a. die komplette Innenverteidigung aus. Dazu mussten Mikel Pietzofski (Oberschenkel), Patrick Behrendt (privat verhindert) und Dennis Jopp (Fuß) passen – neben den langzeitverletzten Nick Neumeier (Kreuzbandriss) und David Braun (Bandscheibenvorfall). So reichte es beim FCK gerade mal für 11 Spieler.

Die standen jedoch in den ersten 45 Minuten trotz aller Widrigkeiten ihren Mann. Mit einer tief gestaffelten, kompakten Grundeinstellung rückte man dem spielbestimmenden Gegner auch auf der kleinsten Fläche auf die Pelle und war meist griffig in den Zweikämpfen am Boden und in der Luft. Alles konnte man aber nicht verhindern. Ein feiner Steckpass von Christian Koch auf Miguel Eikelmann sorgte in der 11. Minute für große Gefahr, die FCK-Keeper Mike Koger mit einem guten Reflex vereiteln konnte. Doch die Gastgeber trauten sich auch nach vorne etwas zu und setzten auf den Überraschungseffekt. In Minute 22 machte Breyer Druck auf Ex-Kremmener Benjamin Gliem, eroberte den Ball und legte diesen zu Kaiser, der im Rutschen aus guter Position aber keinen präzisen Abschluss hinlegen konnte.

Richtig Pech hatte der starke Max Rossow nur eine Minute später, als er nach einem langen Solo und Eingabe von Breyer mit dem Oberschenkel das Lattenkreuz traf (23.). TuS konnte sich seinerseits nur schwer bis ins letzte Drittel durchtanken, weil die Räume fehlten. Rückte der FCK aber mal weiter auf, wurde es brenzlig. In der 34. Minute hatte Niclas Steudtner bei einem Konter den halben Platz vor sich. Er schickte Eikelmann steil, der von Lucas Köhn und Niclas Köpke im letzten Augenblick entscheidend gestört wurde. Apropos stören: Diese Tugend kam dem FCK auch kurz vor der Pause zugute. Nach einer Sachsenhausener Ecke schaltete sich Rossow in den Gegenstoß ein. Breyer erzwang im Duell mit Gliem einen Abpraller, der zur perfekten Vorlage für Kaiser wurde.

Der hatte allein vor TuS-Goalie Paul Jost keine Mühe zu vollenden – 1:0 (45.). Aus den begrenzten Möglichkeiten holte der FCK im ersten Durchgang das Maximum heraus. Dabei sollte es leider nicht bleiben. Nach Wiederanpfiff bemerkte man den schwindenden Widerstand im Pressing, der angesichts der nachlassenden Kräfte im Mittelfeld nicht verwunderlich war. TuS II dominierte nun den Ball fast nach Belieben bis an den Kremmener Strafraum heran, ohne aus dem Spiel allerdings mit aller Macht auf den Ausgleich zu drücken. Koger musste zwei Mal gegen Steudtner eine Parade zeigen (54., 61.). Dann patzte der sonst so zuverlässige FCK-Schlussmann aber folgenschwer. Bei einer Ecke von Dominik Bittner stimmte sein Timing beim Absprung überhaupt nicht, sodass er sich die Kugel quasi ins eigene Tor legte (62.).

Drei Minute später traf TuS II zum Doppelschlag. Nach einer Flanke von Steven Lukawski stand Kremmen sowohl bei Bittner als auch Eikelmann zu weit weg. Letzterer bewies seinen Torinstinkt und staubte eiskalt ab (65.). Die Einheimischen hatten nun nichts mehr entgegenzusetzen. Und mussten in der 77. Minute den letzten K.O.-Tropfen schlucken. Und das nach einer eigenen Ecke von Marius Böttcher. Josts Abschlag landete ohne Umwege bei Eikelmann, der Philipp Heilmann stehen ließ und Koger zum 1:3 tunnelte. Dass Kevin Hergt wegen wiederholten Foulspiels noch mit der Gelb-Roten Karte berechtigterweise vom Platz flog, passte zur zweiten Halbzeit, die aus Kremmener Sicht zum Vergessen war.

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FCK: Koger – Heilmann, Rossow, Köhn, Köpke, Böttcher, Hergt, Phillip Neumann, Hornemann, Kaiser, Breyer