Am 9. Juli 1920 fanden sich 13 junge Männer zusammen und gründeten im Lokal Bürgerkrone den 1. FC Kremmen. Einfach war es nicht, der 1. Weltkrieg war gerade zu Ende und Not und Elend waren ständige Begleiter. Aber diese jungen Leute waren einfach fußballbegeistert und aller Anfeindungen zum Trotz begann das Vereinsleben. Gespielt wurde anfangs auf dem alten Turnplatz am Schlossdamm, wo zwei mächtige Kastanienbäume das Tor bildeten. Ohne Sinn und Ziel wurde zunächst drauf los geschossen. Nach langen Bemühungen stellte die Stadtverwaltung dem Verein eine Wiese (Freiers Wiese) gegen eine mäßige Gebühr zur Verfügung. Der mächtige Turnverein war der größte Gegner und versuchte mit allen Mitteln den Spielbetrieb zu stören. Man gab dieser neuen Sportart, die erst nur Wenigen bekannt war, kaum eine Chance. Aber im August 1920 fand das erste Fußballspiel auf Freiers Wiese statt, welches natürlich hoch verloren wurde (11:0).
Aber noch im August 1920 wurde Kremmen als eingetragener Verein Mitglied im Brandenburgischen Verband der Ballspielvereine. So, dass es jetzt in die Serie 1920/21 auch im Punktspielbetrieb weiter ging. Schon im Jahre 1924 hatte Kremmen schon vier Mannschaften im Spielbetrieb; zwei Männermannschaften, eine Jugend- und eine Schülermannschaft, die mit wechselndem Erfolg spielten. In dieser Zeit betätigten sich auch die Fußballer als Leichtathleten. Sie nahmen an Kremmener Sportfesten und auch denen im Kreis teil. Leider fehlte es aber, wie heute noch, am leidigen Geld. Denn ohne Geld war auch früher kein Spielbetrieb zu schaffen. Noch dazu, wo Ende der zwanziger Jahre die Arbeitslosigkeit (wie heute) mächtig anstieg. So manches Mal waren die Mannschaften am Bahnhof versammelt (man fuhr ja damals noch mit dem Zug nach Berlin), aber die Hälfte der Mannschaft hatte kein Fahrgeld. Hier zeigte sich aber der Spruch:
„Elf Freunde müsst ihr sein, um Siege zu erringen“
Die, die noch Geld hatten, verzichteten auf Bier und Zigaretten und legten ihr Geld zusammen für Fahrkarten, um eine komplette Mannschaft zum Spielort zu bringen. Aber auch diese schwere Zeit wurde überstanden und man feierte 1930 das 10-jährige Bestehen des FCK, allen Unkenrufen zum Trotz. Aber mit der Arbeit kam auch wieder mehr Geld unter die Leute. Der Spielbetrieb wurde erweitert und Kremmen hatte nun drei Männermannschaften und vier Nachwuchsmannschaften im Spielbetrieb. Zu dieser Zeit etwas Großes im Fußball kleiner Vereine. Im Jahre 1933 wurde Kremmen Meister in der Gauklasse B Osthavelland (etwa heutige Kreisklasse) und stieg in die Gauklasse A auf. Zu dieser Zeit hatte Kremmen Spieler mit gutem Niveau. Denken wir nur an Richard Marten, Fritz Kawanbeck, August Beutel, Richard Augustin, Karl Jonschewski, Willi Tiezel und vor allem Franz Liebrecht, der danach in der Berliner Oberliga spielte. Seine Karriere fand im Kriege ein jähes Ende. Einer Fußverwundung hatte daran Schuld.
Die Dreißiger Jahre waren die Blütezeit des Kremmener Fußballs. Vor dem Kriege, noch dazu, wo Kremmen vom damaligen Bürgermeister den heutigen Sportplatz übertragen bekam. Den 20. Geburtstag feierte man im kleinen Kreise, denn es war schon Krieg. Ein großer Teil war Soldat und manche waren schon gefallen. Bis 1944 konnte der Spielbetrieb noch aufrecht erhalten bleiben. Bis 1945 lag der Kremmener Fußball aber brach. Das Jahr 1945 war das Traurigste Jahr in der Geschichte des FC Kremmen. Alle waren froh, dass der Krieg zu Ende war. Not und Hunger waren an der Tagesordnung, aber einige junge Leute und auch die ersten, die unversehrt aus der Kriegsgefangenschaft kamen, wollten den geliebten Fußballsport wieder beleben. Es wurden auch mit Genehmigung des russischen Kommandanten einige Freundschaftsspiele, auch gegen die Besatzer ausgetragen. Aber plötzlich, keiner weiß warum, wurde alles wieder verboten. Und jetzt begann die Tragödie.
Eine ganze Mannschaft, ja sogar Kriegsbeschädigte (Otto Meier, dessen Arm amputiert wurde) und Fritz Egppisch (ehemaliger Torwart, der beide Beine im Krieg verlor), wurden einfach verhaftet. Darunter waren aber auch Jugendliche im Alter von 15 – 19 Jahren. Nur ganz Wenige kamen wieder, meist schwer krank. Und die, die wiederkamen, betraten den Boden, mit einigen Ausnahmen, der sowjetischen Besatzungszone nie wieder. 1946 wurden die Verhältnisse – zumindest im Fußball – wieder halbwegs normal. Einige Unentwegte wagten einen Neuanfang und spielten noch in unregelmäßigen Abständen einige Freundschaftsspiele. Aber dann, 1948, begannen wieder regelmäßige Spiele im damaligen Kreis Osthavelland. Einige gestandene Fußballer, die unversehrt dem Kriege entronnen sind, verstärkten nun wieder den 1. FCK. Unser unvergessener Herbert Schulz und Egon Borchert fuhren zur Regierung nach Potsdam und holten die Lizenz für die Neugründung der SG Kremmen.
Und jetzt begann in Kremmen der Fußball wieder in gewohnter Stärke. Schon im Jahre 1949/50 wurde Kremmen Kreismeister im Kreis Osthavelland. Zudem hatte die SG Kremmen in der Zeit auch schon wieder drei Männermannschaften und eine Jugend im Spielbetrieb. Leider hatten die damaligen Funktionäre wegen z.T. überalterter Einstellung nicht mehr den richtigen Blick für Fußball. Man dachte noch wie in Vorkriegszeiten, aber den FCK gab es in dieser Form nicht mehr. Man machte den Fehler, die Mannschaften der SG Kremmen nach Berlin einzureihen. Das bedeutete einen großßen Rückschlag; müssten doch alle Fahrten mit der Bahn durchgeführt werden. Aber die Spielorte waren zu weit auseinander, so z.B. Königs Wusterhausen, Herzfelde, Michendorf, Berlin und andere. Die Spieler waren zu lange unterwegs und so blieben einige Spieler aus verständlichen Gründen der Mannschaft fern.
Es waren besonders in den Wintermonaten bei Auswärtsspielen nur 18 bis 19 Mann am Spielort für zwei Mannschaften. Die Folge war der Abstieg. Hinzu kam noch, dass der FDGB und die FDJ großen Einfluss auf die Bildung sozialistischer Sportgemeinschaften hatte. Die ersten BSG wurden gegründet. Kremmen war aber keine und darum sollten die Männermannschaften mindestens 50 Prozent FDJ-Mitglieder haben. Die Folge war, dass gute Spieler den Ort verließen und in die BRD gingen. Das war leider ein großer Rückschlag. Jetzt wurde radikal von vorne angefangen. Egon Borchert übernahm die Fußballabteilung, die er von 1957 – 1990 leitete. Das Spieljahr 1951/52 wurde mit einer Männermannschaft begonnen, es kam in dieser Spielzeit aber noch die zweite Männermannschaft und zwei Nachwuchsmannschaften dazu. Allmählich wurden die Kremmener Mannschaften zu einer festen Größe im Spielbetrieb des Kreises Oranienburg.
Vor der Mauer pflegte die SG Kremmen auch den Spielbetrieb mit Roland Delmenhorst (Bremen) und vielen Westberliner Mannschaften (Heiligensee, Nordstern Lübars, Norden Nordwest und Wacker Lankwitz). Zum Rückspiel nach Delmenhorst kam es aber nicht mehr, da die DDR bereits eingemauert war. Unter diesen Umständen konnte der Spielbetrieb nur noch in der DDR durchgeführt werden. Mit viel Erfolg. Die zweite und dritte Mannschaft wurden Staffelsieger in ihrer Klasse. Die A-Junioren wurde einige Male Kreismeister, gaben aber in den höheren Klassen nur Gastrollen. In den 80er Jahren wurde mit Hilfe der Milchviehanlage Kremmen die alte Vereinsbaracke aufgebaut. Nach der Wende wurde der Verein wieder in FC Kremmen 1920 e.V. umbenannt. In sportlicher Hinsicht gab es ebenfalls Erfolge. So stieg die erste Männermannschaft 1991 in die Landesklasse auf. Die Nachwuchsteams des FCK waren in allen Altersklassen besetzt und wurden gut trainiert.
Einige Kreispokalsiege (u.a. die A-Junioren 1994/95) und Meisterschaften wurden gefeiert. Große Persönlichkeiten wie Willi Reckin, Heinz Kostors und Günther Stahl machten sich zu dieser Zeit um das Vereinsleben besonders verdient. Ende der 90er Jahre wurde die Rasenfläche auf dem Hauptplatz erneuert und in einem Freundschaftsspiel gegen die Amateure von Hertha BSC Berlin (damals trainiert von Falko Götz) anlässlich der 700-Jahr-Feier der Stadt Kremmen 1998 eingeweiht. 1999 fand zur großen Freude der Stadt Kremmen die Stadtparkhalle ihre Fertigstellung. Seit dem Jahr 2000 findet dort jährlich das vom FCK veranstaltete Kremmener Hallenmasters statt, welches sich mittlerweile zu einem der angesehensten Hallenturnieren im Landkreis Oberhavel entwickelt hat. Neben der Halle begannen um die Jahrtausendwende auch die Bauarbeiten für den zweiten Rasenplatz mit Flutlichtanlage, der durch die Unterstützung der Stadt, Vereinschef Manfred Schöneberg, Oliver Grützmacher (ab 2003 Vorsitzender) und Horst Troppens 2003 in Betrieb genommen werden konnte.
Im Januar 2006 verstarb der Ehrenvorsitzende Egon Borchert, der den Verein 40 Jahre geführt hatte, im Alter von 75 Jahren. Ihm zu Ehren trägt das Hallenmasters in Kremmen seitdem seinen Namen. Unter großzügiger Mithilfe erhielt das Sportplatzgelände anno 2006 eine komplett neue Einzäunung. Auch die Zufahrtswege zum Sportplatz wurden von den Vereinsmitgliedern neu gepflastert. Pfingsten 2007 trainierte die U21-Nationalmannschaft des DFB auf dem Sportplatzgelände. Nur ein Jahr später standen auch neben dem Hauptplatz Flutlichtmasten, welche von der Stadt und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse Potsdam finanziert sowie von den Firmen Köpke und Fritz installiert wurden. Die ehemalige Oberliga-Mannschaft des FC Stahl Brandenburg (u.a. mit Timo Lange, Eberhard Janotta, Sylvio Demuth und Dietmar Drabow) und der FC Kremmen weihten in einem Freundschaftsspiel am Abend die Flutlichtanlage ein.
Am 5. September 2008 wurde außerdem das DFB-Minispielfeld mit einem abwechslungsreichen Programm der Goethe-Grundschule Kremmen übergeben. Vom 7. bis 9. Juli 2010 feierte der FCK – am 22. Mai des Jahres außerdem Kreispokalsieger geworden – sein 90. Vereinsjubiläum. Höhepunkt der dreitägigen Feierlichkeiten bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein war die Einweihung des neuen, 336 m² großen Sportlerheims sowie das Freundschaftsspiel der ersten Männermannschaft gegen den Oberligisten 1. FC Union Berlin II, in dem die Kremmener ein sehr achtbares 0:4 erkämpften. Geburtstagsglückwünsche und -präsente überbrachten u.a. Kremmens Bürgermeister Klaus-Jürgen Sasse (SPD), Heidi Sommer (Vorsitzende des Kreissportbunds) und Bernd Trojanowski (Vorsitzender des Fußballkreises Oberhavel). Die Band PlekWek aus Oranienburg stellte am Abend des 8. Juli außerdem das erste FCK-Vereinslied der Vereinsgeschichte vor.