Auf und Ab der Gefühle

Das Mammut-Programm hatte es in sich! Am langen zweiten Wochenende der Kremmener Hallenturnierserie kamen die Zuschauer wieder voll auf Ihre Kosten. So gewannen ein nicht eingeladenes und ein Überraschungsteam, der Lokalmatador, ein Gast siegte gleich mit zwei Vertretungen und auch ein Ortsnachbar stand am Ende ganz oben.

Den Anfang machten am Freitagabend die Ü35-Senioren vom FCK, die mit einem vorderen Platz liebäugelten. Nach einem recht wackligen und einem souveränen Erfolg stand die  Mannschaft um Björn Ganz, Sebastian Busse und Ronny Niemann mit sechs Punkten hinter dem hoch gehandelten Oranienburger FC Eintracht (hier unterlagen die Kremmener knapp 1:2) als Halbfinalist fest. In der anderen Gruppe setzte sich eine Mannschaft durch, die einen Tag zuvor noch gar nicht in den Spielplänen aufgetaucht war. Durch die kurzfristige, krankheitsbedingte Absage des Teams NETTO suchten die FCK-Organisatoren über einen Facebook-Aufruf Ersatz – ohne Erfolg.

Abhilfe schaffte dankenswerterweise die zweite Männermannschaft mit einem Mixed-Team.Aufgrund der guten Spritzigkeit ließen sie die Konkurrenz, darunter Forst Borgsdorf und Titelverteidiger Herzberger SV ungeschlagen hinter sich. Im reinen Kremmener Halbfinale behielten sie dann knapp die Oberhand gegen die FCK-Routiniers, auch, weil David Gatzmann den Neunmeter von Pascal Herrmann eine Minute vor Schluss parierte. Im Duell mit dem OFC musste nach einem nervösen Abtasten über 12 Minuten das Neunmeterschießen herhalten, wo die Mix-Truppe die stärkeren Nerven hatte.

Davon konnten auch tags darauf die C-Junioren des FC Kremmen zehren. In ihrem gut besetzten Turnier konnten sie bei der Siegerehrung den größten Pokal in die Luft stemmen. Dabei schlugen sie im Finale keinen geringeren als Brandenburgligist FC 98 Hennigsdorf – ranghöchste Mannschaft des Wettbewerbs – in einem richtigen Krimi mit mehreren Führungswechseln. Beide Teams hatten zuvor bereits ihre Vorrundengruppe bestimmt und sich dort 2:2 getrennt. Wegen der besseren Tordifferenz hatte der FC 98 die Nase vorn. Trainer Marc Kaiser war mit seinen Mannen zufrieden.

„Wir hätten nicht gedacht, hier als Sieger vom Parkett zu gehen. Begonnen haben wir zerfahren, weil die Blockwechsel unser Spiel nicht stabilisiert haben. Erst als wir flüssiger gewechselt hatten, haben wir uns eingepegelt und sind verdient ins Halbfinale eingezogen. Nach zähem Kampf wurde Zehdenick mit etwas Glück niedergerungen. Vor dem Finale haben sich die Jungs in der Kabine ein Herz gefasst und selbst eingeschworen, ohne dass wir Trainer dabei waren. Das war super. Genauso wie unsere Leistung im Endspiel.“

Das Highlight des Wochenendes – auch immer die Generalprobe für das Masters – war am Nachmittag dann die Veranstaltung des FC Kremmen II. Die 104 Zuschauer sahen dabei einige hart geführte Partien, bei denen die Teilnehmer ein ums andere Mal verbissen um den Sieg kämpften. Das Schiritrio Martin Steinke, Manfred Dobbertin und Robert Rosewald gab alles, damit es Herr der Lage blieb. Denn die entwickelte sich zu einem ständigen Auf und Ab der Gefühle.Was sich in der Vorrunde noch deutlich abzeichnete, wurde in der K.O.-Phase über den Haufen geworfen.

Beim Turnier der F-Junioren verfestigte sich am Sonntag dann schnell der Eindruck, dass ein Verein hier alles abräumen würde. Die Ostprignitzer Kicker des SV 90 Fehrbellin räumten sowohl beim 2008er als auch beim 2009er Jahrgang die ersten Plätze ab. Beide vollbrachten dieses Kunststück dann auch noch ohne eine Niederlage bzw. sogar ohne Punktverlust. Der Fairness halber teilten die Verantwortlichen ältere und jüngere Kids in unterschiedliche Gruppen ein, die im Modus Jeder-gegen-Jeden mit Hin- und Rückrunde in insgesamt 24 Spielen die Platzierungen ermittelten.

Aus Kremmener Sicht belegte der 2009er Jahrgang nach Anfangsschwierigkeiten am Ende noch den beachtlichen zweiten Platz. Auch die Älteren FCK-Knirpse schlugen sich mit vier Punkten wacker. Einen weitaus weniger umfangreichen Wettkampf erlebten die Beteiligten bei den abschließenden Wettbewerb der B-Junioren. Sechs Mannschaften von der Kreisklasse bis zur Brandenburgliga stritten sich um den Cup. Teilweise konnte man dies auch wörtlich nehmen. Gleich ein halbes Dutzend Zeitstrafen standen letztlich in 15 Begegnungen zu Buche, weil die Youngster oft übermotiviert agierten. Den kühlsten Kopf behielt der 1. SV Oberkrämer, der am konstantesten punktete, keine Niederlage kassierte und den besten Fußball zeigte.

Die Mannschaft von Trainer Jörg Falkowski startete mit einem Remis gegen Sachsenhausen, gewann anschließend aber alle Partien. Der MSV Neuruppin war als Vertreter der Brandenburgliga als Favorit in den Wettbewerb gestartet, zeigte jedoch nur in Ansätzen seine spielerischen Fähigkeiten und musste sich mit Platz drei zufrieden geben. Der VfL Nauen schloss das Turnier als Vierter vor dem gastgebenden FCK ab. Die Einheimischen konnten als Kreisklassenvertreter kein Wörtchen um den Sieg mitreden. Bei vier Punkten musste man sich mit Platz 5 begnügen. Punktlos blieb der BSV Rot-Weiß Schönow, welcher somit den sechsten Platz innehatte.

Die Turnierstatistik des zweiten Wochenendes